APRIL 2014: LÖSUNGSQUALITÄT BEI GROßINSOLVENZEN IM MASCHINEN- UND ANLAGENBAU (2008-2013)
Übertragende Sanierungen dominieren – mehr als 85% der relevanten „Großverfahren“ durch Übertragung auf neuen Investor fortgeführt: Seit 2008 wurden 54 von 63 Großunternehmen der Branche (Mindestkriterien: EUR 20 Mio. Umsatz und 100 Mitarbeiter) im Wege des Asset Deals übernommen. Bei diesen übertragenden Sanierungen kamen zu einem signifikanten Teil strategische Investoren (49 von 54 bzw. 91%) zum Zuge. Lediglich in fünf Fällen erfolgte eine Übernahme durch Beteiligung von Finanzinvestoren (9%).
Planverfahren hingegen nahmen im Maschinen- und Anlagenbau mit insgesamt fünf Lösungen (8%) eine untergeordnete Rolle ein. Ungeachtet der Verfahrensart ist die Personalübernahmequote bei Übertragenden Sanierung mit 62% bzw. bei Planverfahren mit 66% relativ konstant. Die geringe Anzahl an Liquidationen (lediglich drei Fälle bzw. 5%) spricht für sich und unterstreicht die grundsätzliche Systemrelevanz vieler Branchenzweige im Maschinen- und Anlagenbau.
Auffällig ist zudem der relativ hohe Anteil an Übernahmen durch ausländische Investoren (16 von 54 Transaktionen bzw. 30%). Gründe hierfür sind sicherlich in den zunehmend international ausgerichteten Geschäftsmodellen der betroffenen Unternehmen sowie dem ungebrochenen Gütesiegel „made in Germany“ zu finden. Zu betonen ist hier die erfahrungsgemäß deutlich höhere Transaktionsdauer von 6,4 Monaten im Vergleich zu rein nationalen Lösungen (4,3 Monaten).