Insolvente BURKERT-Gruppe gerettet – Übernahme durch Rheinmetall

Dezember 2010



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Das MDax-Unternehmen Rheinmetall hat den führenden Motoren-Ersatzteillieferanten für Nutzfahrzeuge aus der Insolvenz erworben. Mit 105 Mitarbeitern konnten im Rahmen der Transaktion nahezu alle Arbeitsplätze erhalten werden.


Die Burkert-Gruppe mit Sitz in Asperg bei Stuttgart ist mit einem Umsatz von 35 Millionen € im Geschäftsjahr 2009/2010 Weltmarktführer für Kurbel- und Nockenwellen sowie Zylinderköpfen für Dieselmotoren-Ersatzteile. Burkert lässt Konstruktionsteile für den Nutzfahrzeugbereich weltweit fertigen und vertreibt diese unter der Marke „BF-Germany“ über ein Netz von Großhandelspartnern.

Burkert musste im August 2010 einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Der Stuttgarter Rechtsanwalt Dr. Holger Leichtle von der Kanzlei Dr. Viniol, Rek & Partner wurde zum vorläufigen Verwalter und später zum Insolvenzverwalter im eröffneten Verfahren bestellt. Leichtle stabilisierte zunächst den Geschäftsbetrieb, um die Basis für die Veräußerung nur 6 Wochen nach Eröffnung des Verfahrens zu schaffen. Zum 15. Dezember 2010 wurde der Betrieb durch einstimmigem Beschluss des vorläufigen Gläubigerausschusses mit fast allen Arbeitnehmern an die zum Rheinmetall-Konzern gehörende Kolbenschmidt Pierburg AG übertragen. Rheinmetall konnte sich im Investorenprozess gegenüber einer Vielzahl anderer Übernahmeinteressenten durchsetzen. Aufgrund eines optimalen „strategischen Fit“ konnte ein überzeugendes Gesamtübernahmekonzept erarbeitet werden, das eine nachhaltige Perspektive für das unter der Firmierung BF Germany GmbH am alten Standort Asperg weitergeführte Unternehmen bietet.

„Der Erwerb durch den Rheinmetall-Konzern hat nicht nur für die beteiligten Gläubiger, sondern insbesondere auch für die Arbeitnehmer zu einer optimalen Lösung geführt. Durch einen unmittelbar nach Antragstellung gestarteten unbreit angelegten Verkaufsprozess konnte trotz der kurzen Zeitschiene ein für alle Beteiligten mehr als zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.“ führt hierzu Insolvenzverwalter Leichtle aus.

Rheinmetall hat damit nach der harten Sanierung der Automobilzuliefersparte mit einem Abbau von über 2.000 Arbeitsplätzen die Automotive-Sparte erstmals wieder gestärkt. Aufgrund der hohen Synergie-Potentiale durch die Übernahme legte der Aktienkurs deutlich zu.

Dazu Hansjörg Rölle, der die Verhandlungen seitens Rheinmetall geführt hat: "Mit dem […] spezialisierten Programm von Burkert ergibt sich für uns eine ideale Ergänzung des vorhandenen Produktspektrums. Wir wollen deshalb künftig als gemeinsam gestärkte Anbieter am Markt auftreten und bieten unseren Kunden so ein nochmals deutlich erweitertes Ersatzteilprogramm im Bereich Motorentechnik.“

Neben dem Geschäftsbereich „Automotive“ ist Rheinmetall mit insgesamt über 20.000 Mitarbeitern im Rüstungsgeschäft tätig.