Opel Autohaus Franken durch übertragende Sanierung gerettet

Januar 2013



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Die insolvente Autohaus Franken Gruppe, seit 1954 Opelvertragshändler mit sieben Standorten in der Region Niederrhein / westliches Ruhrgebiet, wurde zum 1. Januar 2013 von der Berliner Dinnebier Gruppe übernommen.


Neben der Hauptmarke Opel wurden von der Franken Gruppe auch Fahrzeuge der Marken Chevrolet und KIA vertrieben. Mit insgesamt 7 Standorten in Duisburg (Kaßlerfeld, Rheinhausen und Neumühl), Krefeld, Kamp-Lintfort, Moers und Geldern konnte das Unternehmen im Jahr 2011 noch über 3.600 Neu- und Gebrauchtwagen absetzen und Umsatzerlöse in Höhe von rund 53 Mio. Euro erwirtschaften. Die Franken Gruppe beschäftigte zuletzt rund 180 Mitarbeiter.

Trotz Durchführung umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen, konnte sich das Unternehmen nicht rechtzeitig auf den Absatzrückgang im deutschen Automobilhandel, insbesondere bei der Marke Opel, einstellen. Da die Einsparungen auf der Kostenseite nicht ausreichten, um die Verringerung des Geschäftsvolumens zu kompensieren, kam es zu einer Liquiditätsverknappung, welche die Finanzierung des Autohandelsgeschäfts zunehmend erschwerte und damit in eine Abwärtsspirale führte. Am 21. Mai 2012 wurde Insolvenzantrag gestellt und Herr RA Axel Schwentker, Kanzlei Schwentker / Bückmann, Oberhausen, zum (vorläufigen) Insolvenzverwalter bestellt.

In einem schwierigen Marktumfeld gelang es der Insolvenzverwaltung, trotz einer komplexen gesellschaftsrechtlichen Struktur mit insgesamt neun parallel verlaufenden Insolvenzverfahren, den Geschäftsbetrieb über sieben Monate erfolgreich fortzuführen. Damit wurde die Basis für den Einstieg eines Investors geschaffen. Aufgrund der Nichtverlängerung des KIA-Händlervertrages, musste der Standort Geldern zwischenzeitlich geschlossen werden.

Im Rahmen eines breit angelegten Investorenprozesses mit über 170 angesprochenen, potentiellen Investoren, konnte sich schließlich Herr Uwe Dinnebier, geschäftsführender Gesellschafter der Autohaus Dinnebier GmbH, als leistungsfähigster Kandidat mit einer Gesamtlösung für alle verbliebenen Standorte gegenüber weiteren Interessenten durchsetzen.

Die Unternehmensgruppe Dinnebier ist in Deutschland an insgesamt 34 Standorten mit den Marken Opel, Ford, KIA, Land Rover und Jaguar vertreten. 2011 verkaufte die Gruppe nach eigenen Angaben rund 6.000 Neu- und 2.000 Gebrauchtwagen und erzielte einen Gesamtumsatz von 132 Millionen Euro.

Die Übertragung der Vermögenswerte erfolgte mit Wirkung zum 01.01.2013 auf die neu gegründete Automobiles Centrum Dinnebier GmbH. 140 Arbeitsverhältnisse werden durch den Erwerber an den sechs Standorten fortgeführt. Für die durch den notwendigen Personalabbau betroffenen Mitarbeiter konnte ein Interessenausgleich und ein Sozialplan abgeschlossen werden.