Solarpionier Wagner gerettet

10. September 2014, München

 

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Der Fortbestand des Solarspezialisten Wagner Solar ist gesichert. Die niederländische Sanderink Gruppe übernimmt den Geschäftsbetrieb.


Die Wagner & Co Solartechnik GmbH ist ein Solarpionier der ersten Stunde. Vor 35 Jahren begannen engagierte Mitarbeiter der Solarenergie mit innovativer Technik zum Durchbruch zu verhelfen. Als Systemanbieter für Solaranlagen steht das Unter-nehmen heute für ganzheitliche Lösungen zur Energie- und Wärmegewinnung.

Subventionskürzungen und ein kontinuierlicher Preisverfall bei Solarpanels führen in der Branche der erneuerbaren Energien zu einer Marktbereinigung verbunden mit einem hohen Konsolidierungszwang. Auch Wagner konnte sich dem Wettbewerbsdruck und Negativtrend nicht entziehen. Während in Spitzenzeiten mit 400 Mitarbeitern noch über EUR 300 Mio. Umsatz erwirtschaftet wurden, sank der Umsatz bei 249 Mitarbeitern in 2013 auf EUR 60 Mio.

Eingeleitete Sanierungsmaßnahmen konnten den Ertragsrückgang nicht mehr auffangen. Am 23. April 2014 wurde das vorläufige Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wagner & Co Solartechnik GmbH vom Amtsgericht Marburg angeordnet. Am 1. Juli 2014 erfolgte die Verfahrenseröffnung.

Dem (vorläufigen) Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner, Brinkmann & Partner, gelang es mit seinem Team und dem erfahrenen Restrukturierungsmanager Ulrich Herbold den Betrieb zu stabilisieren und einen internationalen Investorenprozess aufzusetzen. Zum 7. September 2014 übernahm die niederländische Sanderink Holding den Geschäftsbetrieb in Cölbe durch übertragende Sanierung. Von ursprünglich 117 Arbeitsplätzen konnten trotz des schwierigen Branchenumfelds 73 gerettet werden. Für die ausscheidenden Mitarbeiter wurde eine Transfergesellschaft errichtet.

Die Unternehmensgruppe des niederländischen Unternehmers Gerard Sanderink erwirtschaftet mit weltweit rund 16.000 Mitarbeitern einen Umsatz von EUR 2,5 Mrd. Geschäftsfokus sind dabei insbesondere die Software- und Infrastrukturbranche. Eine wichtige Rolle spielen aber auch die Umwelttechnik und erneuerbare Energien. Der Erwerber sieht Anzeichen einer allgemeinen Branchenstabilisierung und strebt mit der Akquisition von Wagner eine breitere Marktpositionierung an.