Insolventer Reisemobil-Hersteller Westfalia gerettet

WestfaliaInsolventer Reisemobil-Hersteller Westfalia gerettet

Januar 2011



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Die französische Rapido-Gruppe, führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen in Europa, erwirbt den Geschäftsbetrieb des Traditionsunternehmens aus der Insolvenz. Alle Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück wurden zum 1. Januar 2011 übernommen.


Der Hersteller der Westfalia-Reisemobile, die CVC Camping Van Conversion GmbH, produziert im Premium-Segment exklusiv für OEM´s hochwertige Reise- und Freizeitmobile. Weltbekannt wurde die Marke Westfalia im Camper-Markt insbesondere für die in der Vergangenheit für VW gefertigten Fahrzeuge. Derzeit wird vor allem für Mercedes u.a. das Modell „Marco Polo“ hergestellt. Durch die Fertigung für die OEMs in Erstausrüsterqualität differenziert sich CVC deutlich vom Wettbewerb. Zuletzt wurden zunehmend auch Westfalia-Fahrzeuge in „Eigenregie“ produziert und selbstständig über freie Händler für Freizeitmobile vermarktet.

Nach massiven Umsatzeinbrüchen von 45 Mio. € auf 33 Mio. € im letzten vorinsolvenzlichen Geschäftsjahr 2009 musste die CVC Camping Van Conversion GmbH im Januar 2010 Insolvenzantrag stellen. Dem Insolvenzverwalter Dr. Rainer Eckert war es allerdings gelungen, den Geschäftsbetrieb trotz des schwierigen Marktumfeldes zu stabilisieren und das Unternehmen zu restrukturieren. In enger Abstimmung mit den OEMs wurde sowohl die konjunkturbedingt kritische Marktphase Anfang 2010 als auch die branchenbedingt schwache Camper-Herbstsaison gemeistert. Sogar ein neues Modell konnte im August 2010 auf dem Caravan Salon Düsseldorf präsentiert werden.

Somit wurden optimale Rahmenbedingungen geschaffen, um einen internationalen Investorenprozess aufzusetzen. Letztendlich konnte mit Rapido ein Erwerber mit einem optimalen strategischen Fit für die Übernahme begeistert werden. "Mit Rapido haben wir einen Investor gefunden, der ein tragfähiges Zukunftskonzept für die Marke Westfalia bietet. Rapido verfügt über das notwendige Branchen- und Markt-Know-how und ist bereit und in der Lage, die notwendigen Investitionen zu tätigen.“ erläutert Eckert. „Als Innovationsführer im Kastenwagen-Ausbau ist Westfalia für die Rapido-Gruppe die perfekte Ergänzung unseres Produktportfolios.“ fügt Rapido-Geschäftsführer Pierre Rousseau hinzu. Die Rapido-Gruppe verfüge über eine fundierte Kenntnis der Händlernetze in Europa, was für Westfalia ein bedeutendes Entwicklungspotential darstelle. Mit dem Kauf treibt die Rapido-Gruppe ihren Internationalisierungsprozess weiter voran.