3D Laserschneidpionier Wilco erfolgreich an Benteler & AIAC veräußert

19. Dezember 2014, München

 

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Der Fortbestand der insolventen Wilco Wilken Lasertechnik ist gesichert. Der US-Investor AIAC übernimmt den Kern des Geschäftsbetriebs mit drei Standorten. Zwei weitere Standorte werden durch die Benteler Laser Applikation GmbH übernommen.


Die Firma Wilco Wilken Lasertechnik ist seit 1979 in der Laserschneidtechnologie und Erodiertechnik zu Hause. Zunehmend wurden im Unternehmen Kompetenzen im Bereich des 3D-Laserschneidens auf- und ausgebaut. Neben der Durchführung von Schneidaufträgen für die Automobilindustrie ist WILCO daher heute Technologieführer im Bereich Vorrichtungsbau für Laserschneiden.

Im Jahr 2013 wurde ein "Wertschöpfungsumsatz" (bei Materialbereitstellung) von 17,0 Mio. EUR erwirtschaftet. Zuletzt beschäftigte das Unternehmen insgesamt rd. 240 Mitarbeiter. Das kapitalintensive Geschäft führte zu einer chronisch angespannten Liquiditätslage des Unternehmens. Durch eine Steuernachforderung sah sich die Geschäftsführung letztendlich gezwungen, Insolvenz anzumelden. Am 17. April 2014 wurde das vorläufige Insolvenzverfahren über das Vermögen der WILCO Wilken Lasertechnik GmbH & Co. KG vom Amtsgericht Münster angeordnet. Am 13. August 2014 erfolgte die Verfahrenseröffnung.

Dem Insolvenzverwalter Dr. Michael Bien gelang es mit seinem Team, den Betrieb zu stabilisieren und einen internationalen Investorenprozess aufzusetzen. In einem ersten Schritt konnten die beiden Standorte in den Supplier-Parks des Kunden Benteler bereits im Spätsommer an die Benteler Laser Applikation GmbH verkauft werden. Nach Veräußerung der beiden Werke an die Benteler Gruppe, wurden für die verbliebenen Stammwerke und den entsprechenden Overhead umfassende Personalanpassungsmaßnahmen notwendig. Diese konnten im Wege einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft umgesetzt werden. Zum 1. Dezember 2014 übernahm der US Investor American Industrial Acquisition Corporation, New York den Geschäftsbetrieb mit den beiden Werken in Wadersloh sowie das Werk in Wenden durch eine übertragende Sanierung. In Summe konnten durch die beiden erfolgreichen Transaktionen 172 Arbeitsplätze gesichert werden.

Die Unternehmensgruppe AIAC erwirtschaftet mit weltweit rund 9.300 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. EUR 1,1 Mrd. Der Geschäftsfokus richtet sich insbesondere auf die Akquise und Restrukturierung von Unternehmen aus der verarbeitenden Industrie sowie der Automobilindustrie. Der Erwerber sieht Potenziale im Bereich 3D-Laserschneiden durch die zunehmende Akzeptanz der Warmumformung. Außerdem bestehen Synergien und Kooperationspotenziale zu weiteren Beteiligungsgesellschaften.